Gesellschaftliches Zusammenleben ist in jeder Kultur eine Herausforderung für alle Beteiligten. Nicht immer sind die Interessen des Individuums gleichzusetzen mit den Interessen einer Gemeinschaft. In der Folge entstehen Konflikte.

Um dennoch ein funktionierendes Sozialwesen zu erschaffen, haben Menschen Regeln erfunden und in Form von Gesetzen festgehalten. Sie haben Anführer bestimmt oder akzeptiert und sie nutzen ihre Fähigkeiten zur Kooperation mit anderen, um Ziele zu erreichen. Einigkeit, Recht und Freiheit als Ideale werden sogar besungen.

Die meisten Konflikte werden durch die Anwendung von Recht entschieden. Danach folgt die Konfliktentscheidung durch Macht und das Schlusslicht bildet die Konfliktentscheidung durch Interessenausgleich.

Was die Gesellschaft als Ganzes abbildet, finden wir auch in unseren Unternehmen wieder. Häufig ist der Ruf nach einer guten Unternehmenskultur deshalb so laut, weil sich die Menschen genau die umgekehrte Reihenfolge der Konfliktentscheidung wünschen. Um dort hin zu kommen, nützt es wenig, wenn wir noch mehr Regeln aufschreiben und als Leitlinien an die Wand hängen.

Was hilft, ist das Entrümpeln der Unternehmen durch konsequentes Ausmisten von unsinnigen Regeln, Prozessen und Verwaltungsvorschriften. Wie bitter notwendig das in öffentlichen Organisationen ist, führt uns aktuell die Corona Krise äußerst schmerzlich vor Augen. Hier haben Politik und Verwaltung ordentlich Hausaufgaben zu machen.

Wo Sie, in Ihrem Unternehmen Potential entdecken können, um die Konfliktentscheidung durch Kooperation ganz nach vorne zu bringen, schauen wir uns in der nächsten Ausgabe dieses Blogs genauer an.

Konflikte sind nicht abwendbar. Im Gegenteil, sie sind ausdrücklich wünschenswert. Ihre kluge und anständige Handhabung und Organisation gipfelt im Kommitment. Nur das Kommitment funktioniert dauerhaft. Es führt die Interessen aller Beteiligter nicht, wie im Kompromiss, durch Verzicht auf Forderungen zusammen, sondern stellt das Erkennen gemeinsamer Vorteile in den Vordergrund der Vereinbarung.

Um ein anständiges Kommitment zu erreichen, bedarf es einer klugen Vorgehensweise der Konfliktpartner. Dabei hilft ungemein, wenn sich alle Beteiligten an folgende Regeln halten:

Neben diesen Grundregeln hat sich bewährt, das den Konfliktpartnern gegenseitig ihre Persönlichkeitsprofile und Verhaltensmuster bekannt sind. Menschen verstehen sich besser, wenn sie sich gut verstehen.

Die Doppeldeutigkeit in verstehen, gibt es nicht ohne Grund. Das Verstehen geht deutlich über das bloße verstehen von Sprache und Schrift hinaus. Erst wenn wir verstehen, wie der andere „tickt“, können wir erkennen, was die Stunde geschlagen hat.

Hierbei geht es vordergründig um Gefühle. Die eigenen wie die der Konfliktpartner. Zahlen, Daten und Fakten spielen bei jedem Konflikt eine Rolle. Es ist jedoch eine untergeordnete Rolle. Eine Vereinbarung im Konfliktfall wird nur dann zum Kommitment, wenn es uns gelingt, die Gefühle der Beteiligten weitestgehend in Einklang zu bringen. Dazu bedarf es des gegenseitigen Verständnisses der Erwartungen, Hoffnungen, Wünsche und Befürchtungen aller Beteiligten. Sie bestimmen, zusammen mit unseren bisher gemachten Erfahrungen, die Wahrnehmung des Konflikts und beeinflussen maßgeblich die Art und Weise unserer Handlungen.

Um tiefer in die Welt der Gefühle einzutauchen, setzen Sie sich bitte eingehend mit dem Thema Persönlichkeitsprofile und Verhaltensmuster auseinander. Beginnen Sie damit, dass Sie sich selbst bewusst machen, welcher Persönlichkeitstyp Sie sind und durch welche Verhaltenseigenschaften Sie zukünftig tragfähige Kommitments in Ihrem Unternehmen herbeiführen können.

Gerne unterstützen wir Sie dabei durch eine schnelle und unkomplizierte Einschätzung Ihres Persönlichkeitsprofiles. Dies können Sie online in wenigen Minuten durchführen. Wir benötigen lediglich über unser Kontaktformular Ihre E-Mail-Adresse, um Ihnen den Link zum Fragebogen zuzusenden.

Nächsten Freitag erscheint die nächste Folge diese Blogs. Lesen Sie dann, wie Sie Ihre Organisation von unnötigem Ballast befreien können, damit Sie und Ihre Mitarbeiter die Konfliktentscheidung durch Kooperation ganz nach vorne bringen können.

Herzliche Grüße und bis bald.

Mehr zu diesem Thema lesen Sie auch in meinem neuen Buch: Unternehmenstrinität